Въпрос, свързан с миналото на Езиковата - Dominik Alder

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Получих следния e-mail от Dominik Alder:

Von: Dominik Alder [mailto:alderdominik@hotmail.com]
Gesendet: Montag, 23. Juli 2018 10:14
An: stefanov@gmx.net
Betreff: Sprachgymnasium Lovech

Dominik Alder
Genf
Schweiz

Guten Tag Herr Stefanov,

Ich habe gerade die Webseite des Sprachgymnasiums Lovech angeschaut und habe folgende Frage an Sie.

Ist Ihr Sprachgymnasium die Nachfolgeschule einer Methodisten-Schule aus dem 19. Jahrhundert?

Meine Grossmutter hat nämlich als noch ledige Frau (Amélie Diem ) in den Jahren 1890 zusammen mit ihrer Schwester Betty Diem in Lovech Deutsch unterrichtet. Meine Grossmutter ist 1955 gestorben und hat mir als Kind von ihrer Zeit in Lovech erzählt. Sie sprach bis an ihr Lebensende fliessend bulgarisch.

Verfügen Sie über Einzelheiten dieser Deutschschule in Lovech? 

Mit freundlichen Grüssen,
Dominik Alder


Von: stefanov@gmx.net [mailto:stefanov@gmx.net]
Gesendet: Dienstag, 24. Juli 2018 18:48
An: 'Dominik Alder'
Betreff: AW: Sprachgymnasium Lovech

Hallo Hr. Alder,

herzlichen Dank für Ihre Email. Sie ist von meinem Provider zunächst als Spam klassifiziert worden, warum auch immer… Daher antworte ich Ihnen mit einer kleinen Verspätung.

Ja, Sie haben Recht. Das heutige Sprachgymnasium ist der Nachfolger des Amerikanischen Mädchen-College in Lovech, gegründet 1881 von Rev. D. C. Challis von der Amerikanischen Methodisten Kirche. Das College hat in dieser Form bis 1948 existiert und ist dann 1955 als gemischtes Sprachgymnasium wieder eröffnet worden. Es ist auch heute eine der besten Schulen im Lande.  

Aus der Zeit vor 1900 habe ich leider nicht viel Information. Ich habe in einer bulgarischsprachigen Ausgabe des Historikerpaares Ivan Lalev und Snezhina Laleva einen kurzen Absatz auf S.37 über Ihre Großmutter gefunden:

Двете помощнички ха мис Блякбърн – мис Анелия Дием и мис Лидия Дием, се оказват на висота и се включват активно в осъществяване на програмата. Мис Лидия Дием води успешно обученивто по френски език и мъзика, а мис Анелия Дием – работата по немски език. Успоредно с това последната е формирала група от 19 ученички, на които преподава пиано. Отличната им работа увеличава допълнителните постъпления от учебни такси.“

„Die zwei Helferinnen von Ms. Blackburn – Ms. Anelia Diem und Ms. Lidia Diem weisen ein hohes Bildungsniveau auf und beteiligen sich aktiv an die Umsetzung des Schulprogramms. Miss Lidia Diem führt erfolgreich den Unterricht in Französisch und Musik an, und Miss Anelia Diem – den Unterricht in deutscher Sprache. Parallel dazu formiert die Letztgenannte eine Gruppe aus 19 Schülerinnen, denen sie Klavierunterricht gibt. Ihre ausgezeichnete Arbeit hebt die zusätzlichen Einnahmen an Lehrgebühren an.“

Offensichtlich haben die Historiker die Namen ihrer Großmutter und Ihrer Großtante nicht korrekt widergeben, aber der Familienname stimmt, sowie die Periode (Anfang der 90-er Jahre des 19. Jahrhunderts), um die es sich handelt.

Mehr habe ich leider nicht finden können.

Als weitere Ansprechpartner/Recherchemöglichkeiten habe ich folgende Vorschläge:

  • Die Autoren des oben genannten Buches. Er ist über lange Jahre Leiter des Historischen Museums in Lovech gewesen, ist schon lange in Rente. Ob er oder sie noch leben, wo und wie man sie kontaktieren kann, kann ich Ihnen leider nicht sagen, denn ich seit über 30J in Deutschland lebe.

  • Versuchen Sie bitte, eventuell Kontakt mit der Schule aufzunehmen. Der Direktor des heutigen Gymnasiums ist Hr. Radoslav Hitov (hitovr@lovechnet.com). Er ist ein interessierter Geschichtsliebhaber, was das Gymnasium betrifft, hat auch selber an der Schule Deutsch gelernt. Schreiben Sie ihn bitte an.

  • Nach Ms. Blackburn (dessen Assistenten die beiden gewesen sind) hat es eine weitere langjährige Schuldirektorin und Missionarin gegeben. Sie hieß Ms. Mellony Turner. Sie kam entweder aus New York oder aus New Jersey / USA, wo ich viel, viel später, durch Zufall eine Zeit lang gearbeitet und gelebt habe. Im Archiv der Drew University (36 Medison Ave., Medison, NJ, 0794) werden die Unterlagen von Ms. M. Turner aufbewahrt. Ich habe damals, an einem Wochenende das Uni-Gelände besucht. Leider ist die Bibliothek, insbesondere das Archiv geschlossen gewesen. Ich vermute, dass wenn weitere Angaben über die Zeit vor 1900 irgendwo existieren sollten, Sie dort nachfragen sollten.

Ich hoffe, dass ich Ihnen ein Stück weiter helfen konnte. Lassen Sie mich gern wissen, ob Sie Weiteres in Erfahrung bringen konnten, ich werde mich freuen.

Mit freundlichen Grüßen,
Emil Stefanov


Von: stefanov@gmx.net [mailto:stefanov@gmx.net]
Gesendet: Dienstag, 24. Juli 2018 18:56
An: Dominik Alder
Betreff: WG: Sprachgymnasium Lovech / Noch eine Frage bitte!

P.S.: Darf ich Ihre Nachricht und meine Antwort auf www.ezikovata.eu veröffentlichen?


Von: Dominik Alder [mailto:alderdominik@hotmail.com]
Gesendet: Mittwoch, 25. Juli 2018 13:22
An: stefanov@gmx.net
Betreff: Sprachgymnasium Lovech

Guten Tag Herr Stefanov,

Vielen Dank für Ihre sehr ausführliche Antwort! Natürlich dürfen Sie unsere Internet-Konversation betr. Lovech auf www.ezikovata.eu veröffentlichen.

Für meine Grossmutter und ihre drei Schwestern war es als Frauen zur damaligen Zeit sehr aussergewöhnlich, ins ferne Ausland zu gehen.

Zwei von ihnen hatten Missionare geheiratet und lebten in Deutsch-Kamerun und in Deutsch-Neuguinea (heutiges Papua-Neuguinea). Offenbar habe ich diesen Reisevirus von meiner Grossmutter geerbt, da ich mein Leben mehrheitlich im Ausland verbracht habe (Belgien, Libanon, Thailand, Tschechien, Guatemala, Tunesien, Saudi Arabien, Niederlande).

Mit besten Grüssen,
Dominik Alder

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