50.000 Ew., Nordbulgarien, an der Transitstrecke Sofia - Varna liegend. Der Fluß Ossam teilt Alt- und Neustadt. Eine Sehenswürdigkeit ist die überdachte Brücke mit Läden und Cafes.

In Lowetsch wurde von Wassil Lewski das "Innere Revolutionäre Zentralkomitee" organisiert, das 500 Jahre "türkisches Joch" (1393 - 1878) zu überwinden half.

Seit den von der Bevölkerung erzwungenen Neuwahlen am 19.04.1997 regieren die Demokraten Bulgarien. Staatsbetriebe werden schrittweise privatisiert. Der Weg aus der Wirtschaftskrise ist mühsam, das Gehalt (wenn es ausgezahlt werden kann) liegt zwischen 150 und 200 DM.

Sprachdiplomzentrum - ein besonderer Status für leistungsstarke Gymnasien

1997 bewarb und qualifizierte sich das Sprachengymnasium Lowetsch, Zentrum für die Ausbildung zum Deutschen Sprachdiplom zu werden. Die KMK (Kultus - Minister - Konferenz in Deutschland) organisiert Spezialprüfungen an leistungstarken Schulen im Ausland.

Erfolgreiche Prüflinge erhalten ein Zertifikat, mit dem sie ein Studium in Deutschland aufnehmen können, ohne an der Universität einen schriftlichen Nachweis über ihre deutschen Sprachkenntnisse erbringen zu müssen. Kulturattache Herr Langer gratuliert dem Gymnasium zu den Leistungen und zum neuen Status, der in Bulgarien nur drei Schulen erteilt wurde.

Mittelstandstreffen - Lowetscher Schüler dolmetschen für Unternehmer

Am 20.03.1998 reiste der damalige Bundeswirtschaftsminister Rexrodt nach Sofia. Die ihn begleitende Wirtschaftsdelegation suchte vier Städte in Bulgarien auf, eine davon war Lowetsch.

20 Unternehmer aus Deutschland trafen 30 bulgarische Firmenleiter. Herr Klete, Leiter der Wirtschaftsdelegation, äußerte, dass die deutsche Seite in Bulgarien investieren möchte.

Zu diesem Zweck sollten die Vertreter gleicher Unternehmensbranchen ins Gespräch kommen. Schüler des Sprachengymnasiums dolmetschten. Sie übersetzten Texte in Prospekten, Fragen zur Unternehmensführung....... Richtungsweisend lernen sie an der Eliteschule u.a. Wirtschaftsdeutsch.

Engagements für Deutsch - Qualität durch ein breites Spektrum an Initiativen

Ausgewählte bulgarische Schüler lernen in der 8. Klasse ausschließlich Deutsch (40 Stunden pro Woche). Anschließend bekommen sie auch Fachunterricht auf Deutsch, so in Chemie, Biologie, Geographie und Geschichte.

Regelmäßig finden Lehrerfortbildungen statt. Am 31.03.1998 trafen Seminarleiter aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, Vertreter vom Goethe-Institut und vom DAAD sowie der Deutsche Botschafter ein. 200 Lehrer aus ganz Bulgarien nahmen an Deutschseminaren teil.

7. Mai `99: Mit der Partnerschule in Bayern produzierten die Schüler eine gemeinsame Schülerzeitung. Die Robert-Bosch-Stiftung förderte Projekte: Zusammenarbeit mit Gruppen aus Osteuropa.

Deutsche Sprachdiplome - nur die besten Schüler in Bulgarien bekommen es

30.06.1999: Herr Hassenpflug, Erster Sekretär der Deutschen Botschaft, überreicht jedem erfolgreichen Absolventen persönlich das Zertifikat aus Deutschland.

Sprachdiplomprüfungen werden in 43 Ländern an 149 Prüfungszentren durchgeführt, und zwar in Lateinamerika, in Afrika, in der GUS und in den mittel- osteuropäischen Staaten.

Die Qualitätsprüfung ist Teil eines umfangreichen Programmes, zentral gesteuert durch das Bundesverwaltungsamt Köln, flankiert durch die Zusammenarbeit mit dem Auswärtigen Amt, dem Goethe-Institut, dem Pädagogischen Austauschdienst, dem DAAD und Inter Nationes.

Perspektiven - Lowetsch-Absolventen treten beruflich in Schlüsselpositionen ein

.....Lora nahm mit ihrem Sprachdiplom in Erlangen das Studium für Chemieingenieure auf, Georgi doziert Hydraulik an der technischen Hochschule in Sofia, auf Deutsch - deshalb dürfen zu ihm Studenten, die sich mit dem "Deutschen Sprachdiplom" bewarben. Diese bulgarischen Studenten belegen dort zudem Seminare bei Professoren aus Karlsruhe, oder wechseln für Auslandssemester zwischenzeitlich nach Deutschland.

Lowetschabsolventen findet man in leitenden Positionen bei BMW oder Ford Moto-Pfohe Bulgariens, sowie in den Deutschen Botschaften . Viktor leitet die seit März `99 in Sofia eröffnete Metro, seine Schulung fand in Frankfurt statt. Politisch und wirtschaftlich profitieren beide Staaten davon, wenn eine solche Schule wie diese in Lowetsch gefördert wird.

Bemerkung:

Das Material wurde freundlicherweise von Frau Krassimira Ilieva (Deutschleher im Lowetscher Sprachgymnasium) zur Verfügung gestellt und wird unverändert herausgegeben.

Emil Stefanov
Suhl, 11. Februar 2000